Entwicklungstrauma
Beim Wort Trauma denken viele erst mal an den gesellschaftsmäßig geprägten Begriff, der für körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Unfälle oder Übergriffe in der Kindheit. Natürlich sind dies auch alles Traumata, aber selbst Bindungsproblematiken zwischen Eltern und Kind, die von aussen betrachtet oder aus elterlicher Sicht harmlos erscheinen, können ähnliche Auswirkungen auf das Kind haben, da das Kind ein ganz anderes Wahrnehmungsvermögen hat.

Gerade in Deutschland mit seiner Vorgeschichte sind über das Familiensystem weitergetragende Traumata über Generationen hinweg ein häufiger Fall. Die Psychologie bezeichnet dies hier als überwältigendes Erlebnis, bei dem der Betroffenen sich hilflos, ohnmächtig und voller Angst bis hin zur Todesangst fühlt, so dass seine natürlichen Bewältigungsstrategien des Organismus völlig überfordert sind.

Die Folge dieser Situation ist eine autonom ablaufende Reaktion im Nervensystem, das auf Notprogramm umstellt in den Kampf – Flucht Modus. Diese Überlebensenergie wird dann im Nervensystem gebunden, Körper Geist und Seele werden damit beeinträchtigt und Lebensenergie erstarrt. Es entsteht das Gefühl einer ständigen Bedrohung, die Umwelt wird als gefährlich und unsicher wahrgenommen.

Solche Traumata spielen eine zentrale Rolle bei psychischen und körperlichen Problemen. Die Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen hat 3 Phasen, die Stabilisierung, Traumaverarbeitung und Integration Stabilisierung bedeutet, erst mal Verständnis für die eigene Situation bekommen, einen Sicherheitsrahmen, sowie im zwischenmenschlichen Bereich. Sowie viele Sach- und Hintergrundinformationen um das eigene Beschwerdebild verstehen lernen zu können.

Die Traumaaufarbeitung, heißt dann gezielt und dosiert angepasst an die Sinnesverarbeitbarkeit nacherleben dürfen, in einem strukturierten und kontrolliertem Rahmen. Gerade aufwühlende und sinnesüberflutende Eindrücke gilt es aussen vor zu lassen, das heißt gerade dieses immer wieder darüber redende gefühlsintensive Erleben, ist hier fehl am Platze. Das gilt es nicht zu machen, wird irrtümlicher Weise aber oft gedacht.

In der Integrationspahse geht es darum, diesen Aspekt auch als Teil seiner Biographie anzunehmen und zu akzeptieren und auch als Ressource in seine weitere Lebensgestaltung oder Ausrichtung zu integrieren.

Die Problematik kann sich durchaus auch unbemerkt oder versteckt bis ins Erwachsenleben hineinziehen und dort erst zu Erkrankungen führen. Hinweise können hier ängstliche, unkonzentrierte, leicht abzulenkende und schnell irritierbare Kinder und Erwachsene sein.
Mögliche Ursachen für ein Entwicklungstrauma sind
Schwere oder komplikative Geburt
Baby alleine schreiend in Bett alleine gelassen
Schwerwiegende Erkrankung im Baby oder Kleinkindalter
Psychisch kranke oder selbst traumatisierte Eltern
Unreife, sehr junge oder änstliche Eltern oder Alleinerziehende
… oder auch diese hier
Streithafte oder süchtige Eltern
Bindungspausen aufgrund Quarantäne oder Krankenhausaufenthalten
Erziehungselemente wie körperliche Bestrafung, Isolation, Liebesentzug
Verlust früherer Beziehungspersonen aufgrund Tod oder Trennung
Seelische, karmische Leiden

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